Der Mord an Berta Cáceres - ein trauriger Tag für die Umwelt

Asesinato de Berta Cáceres, un día triste para el medio ambiente

The Assassination of Berta Cáceres - a sad day for the environment

latest news / letzte Nachrichten

en: 2018-03-02: David Castillo Mejía is now the ninth person arrested - and the likely person behind the murder of Berta Cáceres. Castillo Mejía is the executive president of the company building the dam which Berta campaigned against (see also article at theguardian).

de: 2018-03-02: Mit David Castillo Mejía ist nun die neunte Person und der mögliche Drahtzieher im Mordprozeß um Berta Cáceres verhaftet worden. Castillo Mejía ist der Chef der Firma, gegen dessen Staudammprojekt Berta die wichtigste Kritikerin war (siehe auch Artikel bei TheGuardian).

Nelson García murdered / ermordet

en: Nelson García, a former comrade of Berta Cáceres, had been murdered just two weeks after Berta Cáceres. It was when he wanted to return home from a protest action against the planned hydroelectric power station Agua Zarca. The project would deprive hundreds of the Lenca folk from their water supply. After the Dutch development bank FMO and the Finnish development agency Finnfund have retracted from the project the German plant builders Siemens and Voith Hydro would need to leave the project.

de: Nur zwei Wochen nach Berta Cáceres ist Nelson García, einer ihrer ehemaligen Mitstreiter, nach einer Protestaktion gegen das Wasserkraftwerk Agua Zarca ermordet worden. Das Projekt würde hunderte Angehörige der Lenca von der Wasserversorgung abschneiden. Nachdem sich bereits die niederländische Entwicklungsbank FMO und die finnische Entwicklungsagentur Finnfund aus dem Projekt zurückgezogen haben, stünden nun um so mehr Siemens und der Anlagenbauer Voith Hydro in der Pflicht aus dem Projekt auszusteigen.

Take Aktion / jetzt Handeln

de: Fordern Sie die deutsche Bundesregierung dazu auf ILO 169, das einzige Abkommen, das die Rechte indigener Völker verbindlich regelt, inklusive dem Recht auf deren eigenem Land zu leben, zu ratifizieren. Deutschland hat bisher eine Ratifizierung mit der Begründung abgelehnt, man wolle dadurch Nachteile für deutsche Investoren verhindern. Die Ratifizierung wäre aber dringend notwendig, damit sich grundlegende Menschenrechte auch für diese Bevölkerungsgruppen verwirklichen lassen.

Schreiben Sie mit Survival einen Brief an die deutsche Bundesregierung, damit diese ILO 169 ratifiziert oder lesen Sie ILO 169 und kontaktieren Sie die Bundesregierung selbst.

en: Ask the Federal Government of Germany to ratify ILO 169, the only agreement which can secure the rights of indigenous people bindingly including the right to live on their own land. Up to now Germany has refused to ratify ILO 169 because it fears disadvantages for German investors. However a ratification would be direly necessary for these people to realize their basic human rights.

Write a letter with Survival to the Federal Government of Germany (in German) to make it verify ILO 169 or read ILO 169 and contact the Federal Government of Germany in your own behalf.


Artikel vom ; übersetzt ins Deutsche am 08.03.2016

deutsche Übersetzung des Artikels / German translation of the article

Übersetzung des Blogpost von Miguel Soto - 3 marzo, 2016 en 17:30

Letzte Woche prangerte Berta Cáceres, eine entschiedene Verteidigerin von Umwelt und Menschenrechten, den Mord an etlichen indigenen Führern öffentlich an, und die Gefahren, denen sie in Honduras täglich ausgestzt war. Heute müssen wir mit der himmelschreienden Nachricht aufwachen, daß Berta Cáceres selbst ermordet worden ist; in einer Attacke, in der auch Gustavo Castro Soto, ein mexikanischer Umweltschützer, verwundet worden ist. Es ist ein sehr trauriger Tag für die Menschheit, für die Umwelt und den Frieden.

Berta Cáceres war eine Führerin der Lenca, die im Südwesten von Honduras und im Osten von El Salvador wohnen. Sie hat die Lenca angeführt in ihrem Kampf gegen den Staudamm von Agua Zaraca, der am Fluß von Gualcarque gebaut werden sollte; ein heiliger Platz für die indianischen Gemeinden dort und lebensnotwendig.

Berta war eine unermüdliche Kämpferin. Ihre Ablehnung gegenüber dem Bau des Dammes, an dem große transnationale Unternehmen und Finanzkörperschaften ihre Interessen hatten, setzte sie, ihre Familie und ihre gesamte Gemeinschaft unter Lebensgefahr. Und dennoch; allen Widrigkeiten und Unbillen zum Trotz, als sie letztes Jahr den Goldmann Preis, einen der höchsten Preise für den Schutz der Umwelt, entgegennahm, wurde ihr unglaublicher Mut anerkannt und gewürdigt.

Dessen ungeachtet hat sie ihren Kampf niemals aufgegeben. Sie und ihr Kampf waren es, die es erreicht haben, daß sich der größte Bauträger von Staudämmen weltweit aus dem Projekt zurückgezogen hat. Und es glückte ihr auch, daß sich die Weltbank aus dem Geschäft zurückgezogen hat.

Greenpeace bringt hiermit seine Solidarität mit der Familie, den Gefährtinnen und Gefährten von Berta zum Ausdruck, verurteilt den feigen Mord an ihr und genau so wie sie es gemacht hat, ruft Greenpeace dazu auf, daß es Gerechtigkeit geben möge und daß dieses Verbrechen nicht ungestraft bleibt. Gleichfalls fordern wir Schutz für Gustavo Castro.

Das Beispiel von Berta inspiriert uns und animiert uns ihr zu folgen. Viele Verteidiger des Umweltschutzes in Lateinamerika und in Mexico sehen sich schweren Bedrohungen und Attacken seitens der Regierungen und seitens von Kriminellen gegenüber. Ohne weiter zu gehen unterstützen Greenpeace Mexico und das Zentrum für Menschenrechte von Miguel Agustín Pro Juárez Don Ildefonso Zamora, den Verteidiger der Wälder, der nun im Staate Mexiko verhaftet und eingesperrt worden ist für seinen Kampf gegen illegale Holzfäller. Ein friedlicher Kampf bei dem der indigene Führer der Tlahuica bereits einen Sohn verloren hat, getötet ebenfalls durch Holzfäller im Jahre 2007, und durch den er heute auch seine Freiheit verloren hat.

An Tagen wie den heutigen sagen die Worte von Berta, als sie ihren, den besagten Preis entgegennahm, mehr denn je: „Wachen wir auf! Wach auf Menschheit! Wir haben keine Zeit mehr.”


Deutsch: „Die [honduranische] Armee hat eine Todesliste, auf der die Namen von 18 Menschenrechtsaktivisten stehen – mein Name steht an der Spitze. Ich möchte leben und möchte noch eine ganze Menge Dinge in dieser Welt tun, aber ich habe nicht ein einziges Mal überlegt, den Kampf für unser [der Lenca] Gebiet, für ein Leben in Würde aufzugeben, denn wir führen einen legitimen Kampf. Ich treffe viele Vorsichtsmaßnahmen, aber am Ende bin ich in diesem Land mit völliger Straffreiheit/Gesetzlosigkeit verletzlich… Wenn sie mich töten wollen, dann werden sie es tun.“

English: "The army has an assassination list of 18 wanted human rights fighters with my name at the top. I want to live, there are many things I still want to do in this world but I have never once considered giving-up fighting for our territory, for a life with dignity, because our fight is legitimate. I take lots of care but in the end, in this country where there is total impunity I am vulnerable… when they want to kill me, they will do it."

Quelle/Source: Al Jazeera: Berta Cáceres [English]

dringende Aktion: Beantragen wir Schutz für Gustavo Castro, der bei dem Mord an Berta Cáceres verwundet worden ist.

An die Botschaft von Honduras in Mexiko
An das Konsulat von Mexiko in Honduras
An die internationale Kommission für Menschenrechte

Während des frühen Morgens von heute, dem 3.März 2016, sind bewaffnete Personen mit dem Luxus der Gewaltanwendung in ihren Wohnsitz eingedrungen und haben unsere honduranische Gefährtin, Berta Cáceres, Gründerin von COPINH im Breich von „La Esperanza” in dem Distrikt von Intibucá im Südwesten von Honduras ermordet.

Bei dieser Gewalttat wurde auch unser Gefährte Gustavo Castro Soto, Mexikaner und Mitglied in der Organisation Otros Mundos Chiapas/Amigos de La Tierra México („andere Welten Chiapas/Freunde der Erde, Mexiko”), dem Netzwerk von durch den Bergbau betroffenen Mexikanern (REMA) und der mittelamerikanischen Bewegung gegen Minen und Bergbau (M4) so stark verletzt, daß er gerade noch überlebt hat, und mit seinen Zeugenaussagen nun zu einem Schlüssel in den Ermittlungen, die den Tod unserer Gefährtin Berta aufklären sollten, geworden ist.

Sowohl Berta als auch Gustavo sind international bekannte Personen des Kampfes für soziale Rechte und die Umwelt, was ihren Zusammenhang in bezug auf die Tatsache offenlegt, daß sie die Rechte indigener Völker und der Campesinos verteidigt haben, die sie bei ihren Aktionen zum Widerstand, organisiert und in friedlicher Form unterstützt haben, damit sie vermeiden können, daß die neoliberalen Projekte der regionalen Regierungen sich das mittelamerikanische Gebiet aneignen können, über ihre Minenprojekte, die man hier nur als Projekte des Todes bezeichnet.

Im Zusammenhang mit dem grauenhaften Mord an unserer geliebten Berta Cáceres erbitten wir von der Regierung von Honduras ihre sofortige Aufmerksamkeit, ihren soforigen Eingriff, die Nachprüfung und Verfolgung dieses bedauerlichen und schweren Vorfalls im Leben des hondurischen Volkes. Wir fordern, daß Sie alle juridischen und politischen Mittel, die Ihnen möglich sind, um unmittelbaren Schutz für unseren Gefährten Gustavo Castro zu garantieren, einsetzen, damit, sobald er seine Aussagen dem Staat von Honduras angeboten hat, ohne Zwischenfall nach Mexiko zurückkehren kann.

In dieser Situation ist es grundlegend wichtig den Schutz des Lebens von unserem Gefährten Gustavo Castro zu garantieren für die relevante Rolle, die sein Erlebnis erreicht hat, bei jenem beklagenswerten Mord.

Auf diese Weise garantieren Sie die Sicherheit für alle Mitglieder der Koordinatoren des Gemeinderates der Organisation Bürger und Idigene (COPINH).

Links zum Unterschreiben befinden sich überhalb dieser Übersetzung ins Deutsche.